Die NZZ am Sonntag vom 02.06.2019 titelte: „Energiewende: Der Bund plant mit längeren Laufzeiten für AKW“. Laut NZZ plant der Bund die Lebensdauer der bestehenden AKW auf 60 Jahre zu verlängern. Das Experiment Laufzeitverlängerung wird in der Schweiz auf die Spitze getrieben, kein anderes Land reizt die Lebensdauer seiner AKW derart aus. Im weltweiten Durchschnitt gingen die AKW mit 28 Jahren vom Netz! Schweizer AKW sind schon heute 50 bzw 48 Jahre alt.
Das AKW Mühleberg wird Ende 2019 als zweitältestes AKW der Welt vom Netz gehen. Die AKW Beznau-1 (1969) und Beznau-2 (1971) welche dieses Jahr 49 und 50 Jährig werden, haben bis heute kein Abschaltdatum.
Fokus Anti-Atom hat die Betriebsdauer der weltweit stillgelegten AKW aufgelistet.
Überalterte Schweizer AKW, überzeuge dich selbst! Statistik anhand der Daten der IAEA.
Das BfE schrieb: „Man habe in neuen Szenarien nicht bei 50 Jahren bleiben können, weil sonst DIE REALITÄT AUSGEBLENDET WERDE.“
fragt sich nur, welche Realität da gemeint ist: Die zunehmende Versprödung der AKW- Baumaterialien durch den intensiven Neutronenbeschuss kann bei dieser Ausblendung nicht das Thema gewesen sein.
Der unaufhaltsame Verlust an Materialfestigkeit der AKW im Laufe des Betriebes führte mit dazu, dass man bisher mit maximal 40 Betriebsjahren rechnete.
Das Phänomen Neutronenversprödung wurde auch weitgehend ausgeblendet, als man akzeptierte dass alte AKW bei schwerem Kernschaden mit vorgewärmtem Wasser notgekühlt werden müssen. Beim Benutzen von kaltem Wasser könnte der Druckbehälter bersten! Ein neuer Druckbehälter hält thermische Schocks aus, bei versprödeten Komponenten wird im Notfall das Kühlen mit jedem zusätzlichen Betriebsjahr riskanter! *
Der vom BfE mitverantwortete alterungslose Reaktor ist tintengekühlt und papiermoderiert.
Börsenkurse, Wettervorhersagen, Strafgesetze; alles ist dem Wandel unterworfen. Die Physik hingegen hat sich als sichere Planungsgrundlage bewährt; man sollte sie nicht mutwillig ausblenden.