Heute hat die BKW über die Stilllegungplanung des AKW Mühleberg informiert.
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BKW Stilllegungsplan: Abschalten schafft Sicherheit!Der Betrieb des AKW Mühleberg stellt bis zu seiner Abschaltung ein zu grosses Risiko dar Das ENSI verfügte im Januar 2015 reduzierte Nachrüstungen für den Betrieb des AKW Mühleberg bis Ende 2019. So muss zum Beispiel die neu zu erstellende Notkühlung des Brennelementeabklingbeckens BEB nicht erdbebenfest ausgeführt, und erst gegen Ende 2020 in ein Sicherheitssystem überführt werden. Auch auf die Unabhängige Kühlung des AKW aus der Saane verzichtet das ENSI, es darf nun auf die Trinkwasserversorgung der Region Mühleberg zurückgegriffen werden. 1999 startete das Projekt PEGASOS, die Einschätzung des standortspezifischen Erdbebens. Als die Resultate zu hoch lagen starteten die Betreiber das Projekt «Pegasos Refinement Project PRP», diese «verfeinerten Erdbebendaten» sind immer noch nicht öffentlich. Das ENSI reduzierte nach dem Stilllegungsentscheid der BKW die Forderungen zu Nachrüstungen des Altreaktors in der Logik; «Für nur noch wenige Betriebsjahre braucht es auch nur eine abgespeckte Nachrüstung.» Dies ist eine falsche Risikoeinschätzung, da es sich um eines der ältesten AKW der Welt, mit den bekannten Alterungsschäden, wie zum Beispiel dem angerissenen Kernmantel, handelt. Die sofortige Abschaltung des Uralt-Reaktors wäre der grösste Sicherheitsgewinn. Risiken der Stilllegung Ein spezielles Augenmerk legt Fokus Anti-Atom auf die «Etablierung des Nachbetriebs», weil dabei das Notkühlsystem des BEB umgebaut wird. Zur Erinnerung; in Fukushima kam es, infolge des Supergaus, im Abklingbecken des Reaktors 4 zur Überhitzung der Brennelemente und daraus folgender radioaktiver Verseuchung der Umwelt. Das ENSI verlangt den Umbau des BEB in ein Sicherheitssystem bis Ende 2020, was unverständlich ist. Schliesslich werden Anfang 2020 die letzten eingesetzten Brennelemente aus dem Reaktor in das BEB entladen, dann werden sich darin über 600 Brennelemente befinden. Schon die Anfang 2015 vom ENSI verfügte, nicht Erdbebenfeste Nachrüstung der Notkühlung, löste bei Fokus Anti-Atom schwere Bedenken aus. Es fragt sich wieso wird das Brennelemente Abklingbecken nicht vor der Abschaltung umgebaut? Der BKW Stilllegungsplan Generell ist die Stilllegung des AKW zu begrüssen, Fokus Anti-Atom ist jedoch der Meinung das der Betrieb des AKW bis Ende 2019 weiterhin ein hohes Risiko darstellt. Der heute von der BKW aufgelegte Bericht zur Stilllegung des AKW Mühleberg lässt einigen Interpretationsspielraum, dies ist einerseits verständlich da die Detailplanung immer noch im Gange ist. Andererseits ist es gerade deshalb wichtig, dass Fokus Anti-Atom auch die Rückbauarbeiten kritisch begleitet, speziell bis zu Moment da die letzten Brennelemente aus dem AKW abgeführt sind und damit das Atom-Risiko erheblich gesenkt wird. Reicht Fokus Anti-Atom eine Einsprache gegen die Stilllegungsplanung ein? Erstmals widmet sich Fokus Anti-Atom dem Studium der heute aufgelegten, umfangreichen Unterlagen. Fokus Anti-Atom ist mit der BKW bezüglich der Risikoeinschätzungen in Kontakt. Eine Einsprache ist nicht Selbstzweck. Für Fokus Anti-Atom seht die Sicherheit im Vordergrund, für die BKW die Kosten. Sollte der Stilllegungsplan zu Ungunsten der Sicherheit gehen, ist Fokus Anti-Atom gezwungen darauf hinzuweisen. |
Schweiz Aktuell srf.ch am 4.4.2016