Beznau I 1969 / II 1971

Beznau im Fokus: 2017_09_18_FAA_Info-13-1.pdf (fokusantiatom.ch)

BeznauAnsicht

1964 entschieden sich die Nordostschweizerishen Kraftwerke NOK (heute AXPO)für die Errichtung von 2 Druckwasserreaktoren auf der Aareinsel Beznau nahe der AareRhein.Mündung. Beznau1 ging 1969 und Beznau 2 1971 ans Netz.

Hersteller: Westinghouse

Beznau 1   Leistung: 365 MW el

Beznau 2     Leistung: 365 MW el

Weiteres Video aus dem Archiv des SRF: „Strom-aus-Atom-in-Beznau“ Antenne 11-5-1970


Nachrüstungen

2014.06.09NZZ: Axpo/AKW Beznau verzeichnet Verzögerungen beim Bau des neuen Notstromsystems
2014.05.27SRF: Beznau muss auf neues Notstromsystem warten
2013.12.05100 Milliionen Investition in „Sicherheit“
2012.02.Das Beznau Factsheet für Stopp-Beznau
2011.02.24AutaNove: Tognum liefert die Notstromdiesel
2011.01.24Autanove: Zwei neue Transformatoren
2010.11.30SGK Herbstseminar: Herbert Rust AXPO BEznau Betriebsdauermanagement
2010.10.10NZZ: Zwei Projekte für Nachrüstung Beznau
2010.07.08Sanierung Reaktordeckel für 6’590’750.00 EUR
2009.07.30Autanove: Ausschreibung Notstromversorgung
2009.01.25NZZ: Neue Deckel für Reaktordruckbehälter

Korrodiertes Stahlcontainment

Seit 2009 hat man in beiden AKW Beznau deutliche Korrosion  im unteren Bereich der Containments gemessen. Das Containment ist die äussere Stahldruckschale, die Hülle, in welchem der Reaktorteil eingebaut ist: Dieser besteht aus dem Reaktordruckbehälter, in welchem die Kernspaltung stattfindet, dem Wärmetauscher, den Dampf- und den Kühlleitungen, sowie allen Notkühlsystemen. Das Containment soll bei einem Grossunfall dazu dienen, dass die Umwelt nicht – oder wenigstens in eingeschränktem Rahmen – verseucht wird. Diese Funktion hat bei Fukushima versagt. Die Folgen sind verheerend.

Das Containment ist eine zentrale Komponente in einem Atomkraftwerk. Ob es hält, kann nie direkt mit überdruck getestet werden. Das wäre zu aufwändig und zu gefährlich. Man bestimmt die aktuelle Festigkeit mit Leckratentests. Zudem ist das Containment nicht austauschbar, seine Beschädigung bedeutet das Aus für ein AKW. Deshalb setzen die Betreiber alles daran, auf das Korrosionswachstum Einfluss zu nehmen und immer wieder neue Bewertungsmethoden einzusetzen, welche allenfalls günstigere Resultate zeitigen. Die Korrosion ist im Laufe der Jahre durch borsäurehaltiges Wasser an den übergängen der Betonabstützung innerhalb und ausserhalb des Containments und des Stahls entstanden.

Anstatt die Sicherheit als oberstes Gebot anzunehmen, experimentieren Axpo und ENSI mit verschiedenen neuen „zerstörungsfreien“ Messmethoden. Das Ziel dieser Versuche ist, das Korrosionswachstum so genau zu verfolgen, dass man Sicherheitsreserven minimieren kann. In den Gutachten zu den AKW Beznau steht schon 2004, dass im Block 1 Korrosion (Sogenannte Muldenkorrosion) von bis zu 10% der Wandstärke (~5cm Wandstärke: Aging and Life Extension of Major Light Water Reactor Components ISBN: 0 444 89448 9) gefunden worden seien. Heute beträgt die Risstiefe 4 Millimeter von Innen, über 5 Millimeter von aussen (Sicherheitstechnische Stellungnahme der HSK zur Periodischen Sicherheitsüberprüfung des KKW Beznau, Nov 2004). Die Betreiber geben zudem offen zu, dass sie nur an wenigen Stellen überhaupt messen können. Deshalb geben sie den Rissen noch virtuelle Zuschläge.

2013_03_20_ AKW Beznau. Rostschäden an der Reaktorschutzhülle

StahldruckschaleBeznau

Aufsichtsbeschwerde Mangelnde Notstromversorgung

Acht Organisationen und Parteien der AKW-Standortkantone fordern von Bundesrat Moritz Leuenberger in einem Brief vom 3. November 2009 die unverzügliche Ausserbetriebnahme des Atomkraftwerks Beznau. Anlass sind die kürzlichen Bekanntmachungen der Nordostschweizerischen Kraftwerke AG NOK, längst fällige Nachrüstungen erst ab 2011 zu starten. Diese Nachrüstungen betreffen Notsysteme, welche im derzeitigen Zustand nicht in der Lage sind, den Reaktor bei einem grossen Unfall ausreichend zu kühlen. Wären sie nicht teuer und aufwändig, würden die Arbeiten kaum so lange hinausgeschoben. Einmal mehr zeigt sich, dass Ökonomische Interessen vor Sicherheit kommen. Besonders scharf kritisiert wird die Atom-Aufsichtsbehörde ENSI (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat), welche zulässt, dass die Bevölkerung einem derartigen Risiko ausgesetzt wird.
Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen: Aufsichtsbericht 2007;  S.26
Die Atombehörde ENSI (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat) in seinem Aufsichtsbericht von 2007; „Bei einem SSE besteht die Möglichkeit, dass sowohl das Wasserkraftwerk als auch die Flutdiesel-Aggregate (zwei weitere Notstromdiesel, d.Verf.) ausfallen. In diesem Fall könnte die Kernkühlung nur noch mit auslegungsüberschreitenden Mitteln sichergestellt werden.“ „Die Anlagenkonfiguration war vorübergehend mit einer deutlichen Risikoerhöhung verbunden, weil nur noch das Wasserkraftwerk und die Flutdiesel-Aggregate für die Notstromversorgung zur Verfügung standen. Das Vorkommnis trug einen signifikanten Anteil – im Bereich von 20 % – zur totalen Kernschadenswahrscheinlichkeit im Jahr 2007 bei und wurde der Stufe 1 der internationalen Ereignisskala INES zugeordnet. Grund für die Einstufung war, dass die Sicherheitsvorsorge für den Fall eines Sicherheitserdbebens (SSE) deutlich geschwächt war.“

2009.11.04 MedienmitteilungAtomgegnerInnen fordern Ausserbetriebnahme Notstrom
2009.11.04 HintergrundHintergund Notstromversorgung Beznau
2009.11.04 Medienmitteilung8 Organisationen fordern Ausserbetriebnahme
2020.12.10 MedienmitteilungAKW Beznau Kritische Notstromversorgung – Fokus Anti-Atom

Beznau II, unbefristete Betriebsbewilligung seit 2005

Am 3.12.2004 hat der Schweizer Bundesrat dem Kernkraftwerk Beznau II eine unbeschränkte Betriebsbewilligung erteilt.

Bis zum 14.7.2004 konnte die betroffene Öffentlichkeit zu diesen Dokumenten Stellung nehmen. Auch die Experten desÖsterreichischen Umweltbundesamtws empfehlen, sich gegen das Gesuch um Aufhebung der befristeten Betriebsbewilligung für das Kernkraftwerk Beznau II auszusprechen!

Am 19.April 2004 hat das Schweizer Bundesamt für Energie das Gutachten der HSK und KSA, sowie das Gesuch der NOK zur Öffentlichen Auflage gebracht.

Am 17.11.2000 haben die Nordostschweizerische Kraftwerke (NOK) ein Gesuch um Aufhebung der Befristung der Betriebsbewilligung des Kernkraftwerkes Beznau II eingereicht.

1969 Das älteste AKW der Schweiz AKW Beznau I erhielt als einziges AKW der Schweiz ab Betriebsaufnahme eine definitife Betriebsbewilligung.


Beznau hält Erdbeben nicht Stand

Das AKW Beznau II hält einem Erdbeben wie es in der Schweiz vorkommen kann nicht stand. Trotzdem erhielt BeznauII im Jahr 2004 eine unbefristete Betriebsbewilligung. Liste der Systeme welche einem Erdbeben (Sicherheitserdbeben SSE) nicht standhalten, siehe KKW Beznau II: Gutachten zum Gesuch der NOK um Aufhebung der Befristung der Betriebsbewilligung


In den Medien

2014.06.09Holzkraftwerk soll AKW-Fernwärme ersetzen
2013.11.04Juristisches Hickhack um Beznau
2010.07.14Leistung gedrosselt hitze setzt akw beznau zu
2010.05.05Gösgen und Beznau nur «ausreichend» sicher
2009.11.04Erneute Reaktorabschaltung im AKW Beznau 2    Die Speisewasserregelung
2009.08.04SDA Aufsichtsbehörde: Verstrahlung wegen „ungenügender Koordination“
20072007_führte die Aare Hochwasser, heikle Situation

Div Referenzen

1Beznau auf Wikipedia
2Zoneneinteilung um AKW Beznau
3IAEA Datenbank zu Beznau1
4IAEA Datenbank zu Beznau2
5Contratom.de
6Ökobilanz Beznau dazu TA dazu GP
7Fokus Anti-Atom Info3: Schwerpunkt Beznau
8Axpo BEZNAU Werbefilm
9Schnitt durch AKW Beznau
10Prinzipschema des AKW Beznau
11Bilder der AKW Beznau