Zitate

Irre und Wirre Zitate sowie Lügen zum (Atom-) Geschäft

BZ vom 16.2.2013, Interview mit Hermann Ineichen

 Hr. Ineichen Investitionen in dieser Höhe sind doch rein rechnerisch nur sinnvoll, wenn Mühleberg länger als bis 2022 laufen kann. „Theoretisch, von der Technik her, wäre eine Laufzeit Mühlebergs bis 2032 – während 60 Jahren – tatsächlich möglich.“ Diesen Weg beschreitet ja der Stromversorger Axpo. Und für die BKW ist das kein Thema? „Das ist keine Frage der Technik. Letztlich fällen wir einen nüchternen, betriebswirtschaftlichen Entscheid.“

Zu lesen in: „Stellungnahme des ENSI zu den im Zusammenhang mit der Sicherheit stehenden Einsprachen zum Gesuch der BKW FMB Energie AG zur Aufhebung der Befristung der Betriebsbewilligung“, 2009)

 „Die Berücksichtigung ökonomischer Faktoren in einer Sicherheitsbeurteilung ist mit der gesetzlichen Vorsorgepflicht somit vereinbar; es muss gemäss Gesetz berücksichtigt werden“

BKW, 30.6.2010, Im Verfahren um die unbefristete Betriebsbewilligung für das AKW Mühleberg

 Interne Bericht, Pläne, Schemata und Figuren, die dem ENSI ohne Berichterstattungs- und Meldeverpflichtungen im Sinne der Transparenz oder zur Erleichterung seiner Inspektionstätigkeit zur Verfügung gestellt wurden. “ Die Offenlegung solcher Dokumente würde zu einer restriktiveren Informationspolitik der Werke gegenüber der ENSI führen.

BDP-Grossrat Mathias Tromp, 4.11.2010, Berner Zeitung

„Der Ersatz von Atomstrom ist von uns nicht bestritten. Man darf ihn aber nicht gesetzlich festschreiben.“

Ulrich Schmocker, 11.5.2009, Volksblatt

ENSI-Direktor Ulrich Schmocker ging auf die Risse im Kernmantel des bald 40-jährigen Werkes Mühleberg ein. „Die Risse würden seit 1990 überwacht. Bisher sei an keiner Stelle ein wanddurchdringender Riss festgestellt worden. Die Sicherheitsreserven seien gross. Mühleberg könne sicher länger als 40 Jahre betrieben werden.“

Kurt Herren (Gemeindepräsident von Mühleberg) 16.7.2008, Der Bund

„Bei einem Störfall müsse das AKW sowieso abgestellt werden.“

Nuke Worker Forum Broadzilla, 14.5.2006, nukeworker.com

„The GE Mark 1 is the absolute worst. It’s the most crowded, humid, and hot containment out there. There’s no room to stand, no room to walk, and virtually no way to get aloft without climbing. I did my NLO time in a Mark 1 Containment. Even during outages they rarely get below 110 degrees F in most places.“ Kommentar Fokus Anti-Atom: Mühleberg ist ein General Electric GE Reaktor der Baureihe BWR4, Mark1

Eidg. Nuklear- und Sicherheitsinspektorat ENSI, 1992

„Bei vollständiger Torusentleerung würden alle Pumpen auf -11m überflutet … In diesem Fall wäre man ausschliesslich auf Betriebssysteme (Speisewasser- und Kondensatsystem) zur Kernkühlung und Nachwärmeabfuhr angewiesen.“

Eidg. Nuklear- und Sicherheitsinspektorat ENSI, 2007

„Bei den technischen Störfallanalysen sind nur die Sicherheitssysteme zur Erfüllung der  geforderte(n) Sicherheitsfunktion(en) zu berücksichtigen.“„Betriebssysteme … müssen jedoch betrachtet werden, falls diese den Störfallablauf nachteilig beeinflussen können.“

ENSI, 2007, Sicherheitstechnische Stellungnahme zur Periodischen Sicherheitsüberprüfung des KKM Seite 10-9

 

„Mit dem Ausfall der Kernmantelfunktion könnte die Funktion mehrerer Sicherheitssysteme nicht mehr gewährleistet sein (Reaktorumwälzsystem, Steuerstabantrieb, Vergiftungssystem, Kernsprühsystem, Alternative Niederdrucksprühsystem).“

Patrick Miazza, Kraftwerksdirektor KKM, 11.2.2009 gegenüber Telebärn

„Die Stellungnahme der Behörden ist, dass für die nukleare Sicherheit die Kernmantelrisse keine Bedeutung haben.“

ENSI, 2007, Sicherheitstechnische Stellungnahme zur Periodischen Sicherheitsüberprüfung des KKM Seite 6-41

„In Unfallsituationen, wie bei einem Erdbeben (horizontale Beschleunigung) oder bei einem Bruch der Reaktor-Umwälzschleife (horizontale Querströmung im Reaktor), muss der Kernmantel die auftretenden horizontalen Kräfte abtragen, da sich sonst der Kern gegenüber dem oberen bzw. unteren Kerngitter verschiebt. Eine solche Verschiebung hätte zur Folge, dass die für eine Reaktorschnellabschaltung benötigten Steuerstäbe nicht in den Kern eingefahren werden können und dass die Notkühlung und Nachwärmeabfuhr aus dem Reaktorkern beeinträchtigt werden könnte.“

BR Leuenberger, 11. 03. 2008, St. Galler Tagblatt

Die Nationalrätin Franziska Teuscher (Grüne/BE) wollte wissen: «Beeinflussen die Risse die Sicherheit des KKW bei einem allfälligen Erdbeben?» In seiner Antwort blieb Bundesrat Moritz Leuenberger allgemein: „Trotz der Risse kann der Reaktor auch bei einem allfälligen Erdbeben abgeschaltet werden.“

Hr.Dreier, Pressesprecher HSK, Tagesanzeiger vom 26. 02.2008

„Tatsächlich sei in einigen ausländischen Atomkraftwerken gleichen Typs der Kernmantel ganz ausgetauscht worden. Doch sei dieser im Ausland etwas anders konstruiert und deshalb einfacher ersetzbar.“ Kommentar Fokus Anti-Atom: Also eine Frage der Ökonomie und nicht der Sicherheit! Japan tauschte die befallenen Kernmantel aus!

Regierungsrat Kt. Bern, 2009

„Die wesentliche Funktion des Kernmantels des Reaktors ist die Strömungsführung des Kühlwassers im Reaktordruckbehälter. Es handelt sich somit um einen nicht druckführenden, unten und oben offenen, geschweissten Metallzylinder, der keine Dicht- oder Barrierefunktion hat.“

Eidg. Nuklear- und Sicherheitsinspektorat ENSI, 2007

„Der Kernmantel hat ausserdem eine Dichtheits-funktion zu erfüllen. In Unfallsituationen mit Bruch einer Reaktor-Umwälzschleife bildet der  Kernmantel eine Hülle um den zu flutenden Reaktorkern.“

A. Treier; ENSI, 2009

„Und wir beobachten die Entwicklung laufend.“

Eidg. Nuklear- und Sicherheitsinspektorat ENSI, 2007

„Im Rahmen der Wiederholungsprüfungen untersuchte das KKM bis 2003 jährlich, ab 2005 alle zwei Jahre, den Rissfortschritt an den Schweissnähten des Kernmantels.“

Eidg. Nuklear- und Sicherheitsinspektorat ENSI, 2007
„Andererseits wurden in der Revision 2002 an der Naht Nr. 11 zwei neue, je 90 mm lange Risse gefunden, die seit der letzten Prüfung im Jahr 1999 entstanden sind.“
Der Bund 18.3.2011, Notstromgeneratoren des SUSAN

Herr Schwarz Vizedirektor des ENSI räumt ein, dass die Generatoren in Tests «ab und zu nicht funktionieren». Die Wahrscheinlichkeit, dass gleich beide Generatoren ausfallen würden, sei jedoch «sehr klein und Teil des gesetzlich tolerierten Restrisikos».  Jürg Aerni von Fokus Anti-Atom bestreitet dies: «Das Ensi verlangt in seinen eigenen Richtlinien drei Systeme.»

Eidg. Nuklear- und Sicherheitsinspektorat ENSI, 2009

 „Aus den unregelmässigen Wachstumsraten der 20 Rissenden ergibt sich eine nahezu konstante Wachstumsrate für die Gesamtrisslänge, wobei bei der Entdeckung von neuen Rissen … ein geringer künstlicher Wachstumsschub entsteht“ Kommentar Fokus Anti-Atom:?????

„Es wurde von keiner Seite grundsätzlich bestritten, dass das KKM … den heute an Neuanlagen gestellten Anforderungen nicht entspricht. … Würde für eine [entsprechende] Neuanlage eine unbeschränkte Betriebsbewilligung erteilt?“ Frage aus der Grossratskommission 9.8.1991
 „Die Frage ist die, ob eine Baubewilligung erteilt wird. Wenn ja, würde auch die Betriebsbewilligung genehmigt. Eine neue Baubewilligung könnte so nicht akzeptiert werden.“ 
Roland Naegelin, damaliger HSK-Direktor
Von einem «historischen Tag» sprach Energieministerin Doris Leuthard, als sie am Mittwoch die Medien über die neue Energiestrategie des Bundesrats informierte. An einer Klausursitzung hatte die Landesregierung zuvor beschlossen, schrittweise aus der Kernenergie auszusteigen. Die bestehenden Atomkraftwerke sollen noch bis zum Ende ihrer Laufzeit Strom produzieren, danach aber ersatzlos vom Netz genommen werden.
Damit müssten die AKW Beznau und Mühleberg 2019 und 2022, die Meiler in Gösgen und Leibstadt 2029 und 2034 abgeschaltet werden.
Einen fixen Termin für den Ausstieg nennt der Bundesrat nicht. Die Laufzeit eines AKW bezifferte Leuthard auf 50 Jahre, erklärte aber, dass auch 60 Jahre denkbar seien, sofern die Sicherheit gewährleistet sei. 
BR. Leuthard NZZ, 2011.05.26
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srf.ch, Tagesschau am 25.5.2011
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